Um ganz ehrlich zu sein, meine Erwartungen waren nicht unbedingt hoch, als wir, das heißt Marcel und ich, in die Einfahrt einbogen, die uns zu dem Pfadfinderhaus führen würde, in der wir unsere nächsten Tage verbringen würden. Schließlich waren wir ja noch nicht einmal beim Vorbereitungsseminar für Ecuador, sondern wurden behelfsmäßig bei Argentinien/Mexiko untergebracht.
Doch was in den nächsten Tagen folgen würde, änderte meine Meinung komplett.
Es erwartete uns ein Team von aufgeweckten, freundlichen „Betreuern“ (oder vielmehr Menschen, die uns so wenig wie möglich, aber doch soviel wie nötig unterstützten und uns die Richtung wiesen), sowie eine Gruppe von noch aufgeweckteren, noch freundlicheren Mitfreiwilligen.
Bis auf einige Fixpunkte konnten wir im Laufe der Woche zu UNSEREN Themen arbeiten, über unsere Befürchtungen und Gedanken sprechen und von den anderen lernen.
So schnulzig das klingt, es passt.
Ein Ereignis blieb mir besonders im Kopf: eine Gastrednerin über interkulturelle Kommunikation, die uns mithilfe ihrer schauspielerischen Fähigkeiten weis zu machen wusste, dass wir sie zutiefst gekränkt hätten. Dabei hatten wir ihr "nur" auf ihre Nachfrage hin offen und direkt eine in unseren Augen konstruktive Kritik gegeben!
Die Anspannung innerhalb der Gruppe in diesem Moment werde ich nie vergessen.
Ich möchte gar nicht soviel über das Programm reden, denn, wenn ich ehrlich bin, habe ich schon einiges wieder vergessen. Aber der Rahmen, in dem dieses Programm statt fand, das gemeinsame Kochen, abends beieinander sitzen und über das Auslandsjahr, aber auch über das Lieblingsbier sprechen zu können, das hinterlässt in mir einen bleibenden Eindruck.
Autor: Sebastian Wöllenstein
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